Mit chronischen Schmerzen leben - Akzeptanz- und Commitment-Therapie München

ACT: Weg vom Schmerz hin zum Leben

Es gibt Dinge im Leben, die lassen sich nicht oder kaum ändern: wie chronische Schmerzen, der Hang zu Ängsten oder eine negative Grundhaltung bis hin zu depressiven Gedanken. Du hast schon alles ausprobiert? Und doch hat sich nichts verändert? Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) setzt genau hier an: Sie will Dir helfen, all Deine Energie, die Du bislang im Kampf gegen das Leiden eingesetzt hast, neu zu kanalisieren: hin zu einem erfüllten Leben. Die Therapie zielt darauf ab, Dein Erleben des Leidensdrucks zu verändern und unterstützt Dich, Deine Energie auf das zu richten, was Dir im Leben wertvoll und wichtig ist.

Wie funktioniert die Akzeptanz- und Commitment-Therapie ?

Nehmen wir an, Du leidest unter Ängsten oder chronischen Schmerzen. Ganz automatisch sind wir als Menschen so gepolt, dass wir alles „Störende“ wegmachen wollen. Wir denken, der Schmerz /die Angst / die Depressivität muss erst weichen, bevor ich mein Leben zufrieden leben kann! ACT beantwortet das mit einem klaren „Nein!“ Wenn wir diese Symptome haben, dann bedeutet das nicht, dass etwas kaputt ist und von außen repariert oder geheilt werden muss, sondern dass wir unseren Denkapparat gerade ungünstig nutzen und dadurch zusätzlich leiden. Je mehr wir gegen das „Störende“ Widerstand leisten, desto mehr beschäftigen wir uns damit und geben dem Leiden Raum und Macht. Genau wie bei Treibsand: Wenn ich dagegen ankämpfe, versinke ich nur noch tiefer im Morast. Die Lösung in ACT: Wenn Du Dein Leiden annimmst und ihm Raum gibst, hört es auf, Dich zu beherrschen. Du lernst den Unterschied zwischen Dich in negativen Gedanken und Gefühlen zu verstricken, also zu leiden, und Leiden/Schmerzen nur noch wahrzunehmen: Loslassen, den Moment so zu nehmen, wie er ist und dadurch die Kraft zu erschließen, flexibel zu reagieren. Nicht den Beschwerden die Kontrolle überlassen, sondern sich von dem leiten zu lassen, was Dir wichtig ist. So erschließt Du Dir eine neue Lebensqualität und -energie.

Das „A“

Das „A“ steht für Akzeptanz. Und schlägt schlicht vor, dass wir das, was wir bislang nicht ändern konnten, am besten akzeptieren. Mitschwingt noch die Erkenntnis aus der psychologischen Forschung, dass unser Denken nicht so rational ist wie wir es uns wünschen. Wir denken fortlaufend und addieren wie mit einem Taschenrechner Gedanken um Gedanken. Dabei meint es unser Gehirn nicht immer gut mit uns. Leider gibt es keine Minustaste, mit der wir die fehlerhaften einfach wieder abziehen können. Daher ist es ratsam, die eigene Denkmaschine bewusst zu hinterfragen und Abstand davon zu nehmen. Wenn uns dies gelingt, lassen wir sie einfach weiter produzieren und bewerten sie nicht – das bedeutet, sie beeinflusst uns nicht negativ oder zieht uns runter. Kennst Du Angst vor Prüfungen? Wir wissen, dass ein bisschen Prüfungsangst zu besseren Prüfungsergebnissen führt, weil sie uns ansport. Aber Gedanken wie „Oh Gott! Wenn ich nicht bestehe, ist das eine Katastrophe. Ich kann das nicht!“ helfen nicht weiter. Trotzdem denken wir sie. Was in der Regel hilft, ist hinzugehen und sich  der Prüfung zu  stellen. Das bedeutet, wir brauchen immer wieder die aktive Akzeptanz unserer Gedanken und Gefühle – das „A“ in ACT – um weiter zu kommen.

Das “C“

Das C steht für Commitment und meint ins Deutsche übersetzt: Handeln! Wir heben in der Therapie die neu frei gewordenen Ressourcen, die sich nun nicht mehr auf das Bekämpfen der Ängste oder Schmerzen fokussieren. Wir richten sie aus auf die persönlichen Ziele und alles Sinnstiftende in Deinem Leben, wer und was Dir am Herzen liegen. Das „C“ bezeichnet den Entschluss und die Selbstverpflichtung, Dir auch in schwierigen Situationen treu zu sein und so zu handeln, dass Du später mit Dir selbst zufrieden bist: Worauf möchtest Du  am Ende Deines Lebens zurückblicken, wofür soll Dein Leben stehen?

Therapeut ist Mensch auf Augenhöhe

Als ACT-Therapeutin arbeite ich mit Dir auf Augenhöhe – als ein Mensch mit all den seelischen Schmerzen und Schwierigkeiten, die uns einen. Wir sitzen alle in einem Boot. Als Therapeutin habe eine Qualifikation als Steuerfrau und weiß, mit widrigen Gegebenheiten umzugehen: ACT unterstützt Dich dabei, die Wellen des Lebens immer öfter surfen zu können statt von ihnen verschlungen zu werden - mit aktiver Akzeptanz des Wetters, Kenntnissen über die Eigenheiten Deines Schiffes, mit Kompass, Karte und dem Steuer in der Hand.

Praktisch heißt das, ich werde Dich als ACT-Therapeutin zum Beispiel dabei unterstützen, einen Gedanken wie „Ich bin nicht liebenswert“ nicht mehr mit einer Tatsache zu verwechseln. Wenn wir erkennen, dass ein Gedanke einfach nur ein Produkt unseres Geistes ist, dann können wir uns sagen „Ich habe den Gedanken, dass ich nicht liebenswert bin“ und uns innerlich beobachtend distanzieren: „Ah ja, ich habe eine Verabredung, und mein Geist produziert den Gedanken ‘ich bin nicht liebenswert’. Bestimmt möchte er mich nur vor einer Enttäuschung bewahren.“ Wenn wir dann noch Kontakt dazu aufnehmen, was uns wichtig ist, dann könnte der Prozess etwa so weitergehen: „Ok, ich habe diesen Gedanken UND ich möchte mich gern mit XY treffen, weil ich diesen Menschen gerne kennenlernen würde“. Dann sind wir in der Lage, trotz dieses Gedankens loszugehen, XY zu sehen und real zu erleben, wie es läuft.

Die Wirksamkeit von ACT ist inzwischen wissenschaftlich gut belegt. Ob auch Dir die Akzeptanz- und Commitment-Therapie dabei helfen kann, ein erfülltes Leben zu leben und Frieden zu schließen mit all den Dingen, die Du nicht ändern kannst, findest Du nur auf einem Weg heraus: Probiere es aus!

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