2026: Richtige Vorsätze statt “nur” guter Vorsätze

Warum echte Veränderung nicht mit Motivation beginnt – sondern mit deinen Werten

Du kennst das: Du nimmst dir etwas Großes vor – vielleicht endlich früher ins Bett gehen, weniger trinken, mehr Sport, achtsamer sein, weniger streiten, geduldiger werden. Am 2. Januar bist du hochmotiviert. Neues Notizbuch, neue Laufschuhe, frische Energie. Du spürst richtig: Jetzt wird alles anders.

Und dann – zwei, drei, vier Wochen später.

Der Wecker klingelt wieder zu früh.
Die Laufschuhe stehen unberührt im Flur.
Der gute Vorsatz „achtsamer reagieren“ ist irgendwo zwischen Arbeit, WhatsApp und Alltagsstress verschwunden.
Und du fragst dich: Warum rutsche ich immer wieder in meine alten Muster, obwohl ich es wirklich wollte?

Die ehrliche Antwort lautet:
Weil gute Vorsätze keine Basis haben. Sie kommen aus dem Nichts und führen ins Nichts.

Warum gute Vorsätze scheitern

Gute Vorsätze funktionieren selten, weil sie vor allem eines nicht besitzen:
Eine stabile, persönliche Bedeutung für dich.

Viele Vorsätze entstehen aus Druck, Pflichtgefühl oder Vergleichen.
Sie beginnen mit dem Gedanken
„Ich sollte …“
und nicht
„Ich möchte, weil es mir wichtig ist …“.

Dann trifft ein abstrakter Vorsatz auf einen realen Alltag – und der Alltag gewinnt.

Richtige Vorsätze starten nicht im Kopf – sondern in deinen Werten

In meiner Arbeit nutze ich die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT).
Der Grundgedanke: Veränderung gelingt, wenn sie von innen kommt – aus deinen Werten.

Werte sind keine Ziele, sondern Qualitäten, nach denen du leben möchtest. Zum Beispiel: Verbundenheit, Klarheit, Leichtigkeit, Mut, Fürsorge, Vitalität.

Wenn ein Vorsatz auf einem Wert basiert, fühlt er sich nicht nach „Pflicht“ an, sondern nach Orientierung.

Er wird zu einem Schritt in die Richtung, in der du wirklich leben möchtest.

Werte erkennen: Die Arbeit mit ACT-Wertekarten

Im Coaching schauen wir uns gemeinsam deine Werte an – mit den ACT-Wertekarten als Visualisierung.

Viele erleben dabei einen überraschenden Moment der Klarheit:

„Jetzt verstehe ich, warum ich meine Vorsätze nie gehalten habe – sie hatten nichts mit meinen eigentlichen Werten zu tun.“

Beispiel:
Du nimmst dir vor, „mehr Sport zu machen“.
Aber eigentlich geht es dir nicht um Sport.
Es geht dir um Leichtigkeit oder Selbstfürsorge oder Kraft im Alltag.

Wenn wir das benennen, verändern sich automatisch die Ziele – und die Motivation.

Vom Wert zur Richtung: So werden Vorsätze zu echtem Verhalten

Werte zeigen die Richtung.
Dein Verhalten sind die Schritte auf diesem Weg.
Deshalb übersetzen wir deine Werte nach dem ACT-Prinzip:

Wert → Richtung → Verhalten

Beispiel:

Wert: Klarheit
Richtung: Ich möchte mir selbst mehr Überblick schenken.
Verhalten: Jeden Freitag fünf Minuten Mini-Review: Was war gut? Was möchte ich ändern?

So entsteht aus einem vagen Vorsatz ein konkret gelebter Alltag.

Kurz-, mittel- und langfristige Ziele:

Ein Modell, das wirklich funktioniert

Gute Vorsätze scheitern oft, weil sie zu groß sind.
Deshalb arbeiten wir mit drei Zeitfenstern:

1. Kurzfristige Ziele (7–14 Tage)

Kleine Schritte, die sofort machbar sind.
Sie geben dir ein Gefühl von Erfolg und Kontrolle.

2. Mittelfristige Ziele (1–3 Monate)

Hier wird sichtbar, dass dein Verhalten dauerhaft wird.
Diese Ziele stabilisieren deinen neuen Weg.

3. Langfristige Ziele (6–12 Monate oder länger)

Sie geben deinem Jahr eine klare Ausrichtung – ohne Druck, aber mit Richtung.

Beispiel zum Wert Selbstfürsorge:

  • Kurz: 10 Minuten tägliche Pause ohne Handy

  • Mittel: ein wöchentliches Ritual zur Entspannung entwickeln

  • Lang: einen Alltag gestalten, der dich nicht permanent überfordert

Diese Ebenen wirken zusammen – Schritt für Schritt.

**ATTR statt „Ich müsste mal…“:

Ziele, die machbar und attraktiv sind**

Damit ein Vorsatz bleibt, muss er klar sein – und attraktiv.
Daher arbeite ich mit der ATTR-Formel:

  • Attraktiv

  • Terminiert

  • Transparent

  • Realistisch

Das Ergebnis:

❌ „Ich will entspannter werden.“
✔️ „Ich nehme mir jeden Abend drei Minuten Zeit, um meinen Tag bewusst abzuschließen – um 22 Uhr.“

❌ „Ich will weniger streiten.“
✔️ „Ich mache vor schwierigen Gesprächen zwei tiefe Atemzüge und spreche erst dann.“

Ziele werden dadurch greifbar – und bleiben im Alltag bestehen.

**Commitment:

Nicht perfekt sein – sondern dranzubleiben**

Werte geben Richtung und Halt. Das Leben bleibt wechselhaft.

Jon Kabat-Zinn sagt:

“Du kannst die Wellen nicht stoppen, aber du kannst lernen, sie zu surfen.”

Rückschritte gehören dazu.
Entscheidend ist, wie du damit umgehst.

Im Coaching entwickeln wir ein Commitment, das freundlich, flexibel und stabil ist. Du verpflichtest dich nicht zu Ergebnissen, sondern zu deinem Weg. Und du lernst, mit inneren Hindernissen umzugehen – Stress, Zweifel, Müdigkeit, Selbstkritik.

Commitment heißt:
Ich bleibe mir und meinen Werten treu – auch wenn es mal holprig ist.

Wie neue Gewohnheiten wirklich kleben bleiben

Veränderung gelingt selten durch große Umstürze.
Sie entsteht durch kleine, wiederkehrende Handlungen.

Der einfachste Trick:
Beginne kleiner, als du denkst.
So klein, dass du kaum ausweichen kannst.

Drei Minuten Bewegung.
Eine bewusste Atempause.
Eine kurze Reflexion.
Ein klärender Satz in der Partnerschaft.

Diese kleinen Schritte verändern mehr als jeder große Jahresvorsatz.

Fazit: Richtige Vorsätze verändern nicht nur dein Jahr – sondern dein Leben

Richtige Vorsätze haben etwas Gemeinsames:

  • Sie entstehen nicht aus Druck, sondern aus Bedeutung

  • Sie richten sich nicht an einer Erwartung aus, sondern an deinen Werten

  • Sie begleiten dich nicht zwei Wochen – sondern Schritt für Schritt durch dein Leben.

Wenn du in diesem Jahr nicht härter, sondern klüger vorgehen möchtest, begleite ich dich gern dabei.

✔️ Wir entdecken deine Werte.
✔️ Wir entwickeln echte, tragfähige Ziele.
✔️ Und wir bauen einen Weg, der zu dir passt – alltagstauglich, klar und motivierend.

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